Eine boomende IT-Branche, hochqualifizierte Spezialisten und optimale Anpassung an westliche Standards: Es gibt viele Gründe, die für IT-Outsourcing nach Polen sprechen. Trotzdem ist das Auslagern von Produktionsprozessen und/oder Softwareentwicklung natürlich eine Entscheidung, die gut geplant sein will.
Wir zeigen, was Polen zum idealen Standort macht, und was Unternehmen, die IT-Outsourcing 2022 als Wettbewerbsvorteil nutzen wollen, bei der Anbietersuche beachten sollten.
IT Outsourcing nach Polen 2022
Polen ist bekannt für akademische Exzellenz. Die polnischen IT-Fachkräfte gehören offiziell zu den Besten der Welt und das Land fördert den Nachwuchs durch hohe akademische Standards und exzellente Ausstattung.
Unter den 500.000 Abschlüssen an polnischen Universitäten sind jedes Jahr rund 80.000 AbsolventInnen technischer und IT-Fakultäten.
2021 machte der Sektor Informationstechnologie bereits 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Das stabile BIP-Wachstum um fünf bis zehn Prozent pro Jahr macht Polen auch für ausländische Investoren interessant.
Kein Wunder also, dass Polen für Unternehmen, die IT-Outsourcing in Betracht ziehen, ein attraktiver Standort ist. Und diese Begeisterung ist, entgegen vieler Vorurteile, keineswegs rein finanziell motiviert.
Spart IT-Outsourcing Kosten?
Ja, IT-Outsourcing nach Polen spart Geld, weil die Lohnkosten in Polen im Vergleich mit den Durchschnittsgehältern im deutschsprachigen Raum geringer sind. Trotzdem ist es falsch, IT-Outsourcing mit IT-Offshoring in einen Topf zu werfen und von extremen Gewinnspannen auszugehen.
Warum? Weil die extremen Gewinnspannen im Offshoring z.B. nach China oder Russland teuer erkauft sind:
Die große räumliche Distanz zwischen den Auftraggebern und den Entwicklerinnen und Entwicklern führt häufig zu Koordinierungsproblemen, die in vielen Fällen einen Qualitätsverlust zur Folge haben.
Qualität vor Quantität
Das Bewusstsein für Qualität ist aber das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zwischen Offshoring und Outsourcing:
Beim Outsourcing geht es NICHT darum, den günstigsten IT-Dienstleister zu finden. Es geht darum, essenzielle IT-Dienstleistungen bzw. spezialisierte Expertise einzukaufen, die im eigenen Land nicht oder nur mit erheblichem zeitlichen und finanziellen Aufwand zu bekommen ist (mehr Informationen über Offshoring vs. Outsourcing vs. Nearshoring).
5 Gründe für IT-Outsourcing nach Polen
Unternehmen, die sich für IT-Outsourcing nach Polen entscheiden, geht es um das optimale Preis-Leistungs-Verhältnis, gewürzt mit einer kräftigen Prise Risikoarmut aufgrund der stabilen Wirtschaftslage.
Allerdings bieten andere europäische Länder wie zum Beispiel Serbien ähnliche Bedingungen. Was also macht das IT-Outsourcing nach Polen so attraktiv, dass andere Länder nicht mithalten können?
(1) Sofort einsetzbare IT-Fachkräfte
Im DACH-Raum brauchen Unternehmen gute vier Monate, um einen neuen IT-Mitarbeiter zu finden. Ist eine bestimmte Spezialisierung erforderlich, kann sich das Recruiting locker auf ein ganzes Jahr strecken. Danach dauert es in der Regel weitere vier bis sechs Wochen, bis „der Neue“ voll einsatzfähig ist – und dann besteht immer noch die Gefahr, dass die Konkurrenzfirma ihm ein attraktiveres Angebot macht.
In Polen sind die Spezialisten, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz händeringend gesucht werden, sofort verfügbar.
Hier liegt der akademische Schwerpunkt schon seit den 90er Jahren auf den technischen Berufen. Dieser Entwicklung ist es zu verdanken, dass das Land konstant entsprechend viele qualifizierte Fachkräfte hervorbringt.
Zu den Domänen, in denen die polnischen Expertinnen und Experten brillieren, gehören laut einer Studie von HackerRank.com u.a. Java, JavaScript, SQL, Shell, Ruby und Algorithmen.
(2) Teams, die Remote-Arbeit perfektioniert haben
Aktuell sind von den 280.000 Softwareentwicklerinnen und Softwareentwicklern in Polen rund 150.000 im IT–Outsourcing-Sektor beschäftigt. Aufgrund des Fachkräfteüberschusses hat sich die Anpassung an den westlichen Standard also schon sehr früh als Wettbewerbsvorteil anderen Outsourcing-Standorten gegenüber etabliert.
Die Unternehmen vor Ort sind entsprechend gut an die Remote-Arbeit und die Zusammenarbeit mit deutschsprachigen Unternehmen angepasst: Die agilen Scrum-Teams haben die effiziente und transparente Kommunikation mit den Teammitgliedern in den Nachbarländern perfektioniert.
Apropos Kommunikation: Die polnischen IT-Fachkräfte sprechen fließend Englisch. 2020 hat das Land einen EF-English Proficiency Score von 596 erreicht und belegt damit Platz 14 in Europa.
(3) IT-Infrastruktur ermöglicht hervorragende Ergebnisse
Der Output einer Branche ist immer nur so gut wie ihre Infrastruktur. Und die polnische IT-Infrastruktur ist jeder Herausforderung gewachsen!
Das Land, das sich mit Spitzenforschung in vielen Gebieten einen Namen gemacht hat, verfügt über eine der schnellsten und stabilsten Breitbandverbindungen weltweit und hat vor Kurzem sogar Google als Investor gewonnen. Im April 2021 nahm der Internet-Gigant eines von weltweit 25 Cloudrechenzentren in der Region Warschau in Betrieb.
Übrigens ist nicht nur das IT-Outsourcing nach Polen interessant: Das Land selbst hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Start-Ups, darunter auch echte „Unicorns“ wie z.B. Docplanner, hervorgebracht.
(4) On-Demand-Technologien auf Abruf
In keiner anderen Branche sind Spezialisierungen so wichtig (und bereiten gleichzeitig so viel Kopfzerbrechen) wie in der IT-Branche. Spezialisierungen sind wichtig, weil nur echte Expertinnen und Experten es schaffen, ein Unternehmen aus der Mittel- in die Meisterklasse zu befördern. Das Problem:
Experten und Expertinnen für On-Demand-Technologien wie React, Angular oder Vue bzw. SpezialistInnen im Bereich Big Data oder KI sind dünn gesät.
Aus diesem Grund ist professionelles Consulting eine der am stärksten nachgefragten Dienstleistungen beim IT-Outsourcing nach Polen.
Polnische Spezialisten können zum Beispiel hinsichtlich der Einführung neuer Technologien oder der Implementierung von agilen Entwicklungsprozessen beraten und diese aktiv mitgestalten.
(5) Es bleibt in der Nachbarschaft
Missverstandene Anweisungen, unterschiedliche Zeitzonen und in Sachen Arbeitsmoral knirscht es auch: Die Horrorgeschichten über schiefgelaufene Offshoring-Projekte sind zahllos. Kein Wunder also, dass auch Outsourcing zunächst die Frage aufwirft: Können wir mit denen denn wirklich arbeiten?
Immerhin geht es hier um den Austausch von fachlichem Know-How und personenbezogenen Daten mit einem anderen Land.
Der entscheidende Unterschied: IT-Outsourcing nach Polen findet innerhalb von Europa und damit nach europäischem Recht statt. Deshalb sprechen wir bei Outsourcing ins europäische Ausland auch von Nearshoring in Abgrenzung zu Offshoring (mehr Informationen über Nearshore vs. Offshore).
Aus dem Näheverhältnis zwischen der DACH-Region und Polen ergeben sich weitere Vorteile, die im Offshoring nicht gegeben sind:
- Rechtliche Absicherung: Polen ist ein Mitgliedsstaat der Europäischen Union und als solcher an die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gebunden (mehr Informationen).
- Gleiche Zeitzonen: Wenn alle Mitglieder eines internationalen Projektteams die gleichen oder sehr ähnliche Arbeitszeiten haben, gibt es von Anfang an weniger Raum für Verzögerungen und kommunikative Missverständnisse.
- Kulturelle Nähe: Auch in Business-Beziehungen muss es „klicken“. Und Polen ist nicht nur geographisch, sondern auch in Sachen Arbeitsethik sehr dicht an der DACH-Region.
Welche Nachteile kann IT-Outsourcing haben?
Das IT-Outsourcing nach Polen hat nur dann Nachteile, wenn ein Unternehmen an den falschen Anbieter gerät. Und genau das ist die große Herausforderung. Denn nur, weil ein Land der DSGVO unterliegt, heißt das zum Beispiel noch nicht, dass jeder Dienstleister in diesem Land das angemessene Datenschutzniveau gewährleistet.
Dafür gibt es in Polen ebenso wenig eine Garantie wie im DACH-Raum. Damit Ihr Outsourcing-Projekt erfolgreich verläuft, sollten Sie potenzielle Anbieter daher auf folgende Kriterien überprüfen:
- Expertise: Nicht jedes IT-Projekt ist gleich. Stellen Sie sicher, dass Ihr Partnerunternehmen über die notwendige Expertise für Ihr Vorhaben verfügt. Fragen Sie nach Demo-Projekten und/oder Referenzkunden.
- Erfahrung und Routine: Ihr Partner sollte nachweisen können, dass er Erfahrung mit Outsourcing-Dienstleistungen hat, und dass sämtliche Unternehmensstrukturen auf reibungslose Remote-Arbeitsabläufe ausgerichtet sind.
- Plan B: Ihr Partner sollte eine zufriedenstellende Antwort darauf geben können, wie potenzielle Differenzen einer Lösung zugeführt werden, und wie im Falle eines einseitigen Kündigungswunsches verfahren wird.
- Dokumentation: Sie lagern zwar Dienstleistungen aus, aber Sie geben nicht die Kontrolle ab. Aus diesem Grund sollte Ihr Partner eine lückenlose Dokumentation und absolute Transparenz in der Kommunikation gewährleisten.
Ohne Vertrauen kein IT-Outsourcing
Einen neuen Laptop kaufen Sie nach sorgfältiger Recherche im Internet, für die Buchung kleinerer Dienstleistungen reicht Ihnen wahrscheinlich ein Online-Erstgespräch. Aber wenn Sie die ganze Produktentwicklung auslagern oder externe Expertise für sensible Projekte einkaufen wollen, braucht es eine echte Vertrauensbasis.
Die meisten Entscheidungsträger bestehen schließlich nicht umsonst darauf, ihre wichtigsten Dienstleisterinnen und Dienstleister persönlich kennenzulernen.
Nun müssen Sie zwar nicht um den ganzen Globus fliegen, um Polen zu besuchen, aber wenn Sie sich mehrere Möglichkeiten offenhalten und verschiedene Anbieter kennenlernen wollen, investieren Sie schon sehr viel Zeit und Geld, bevor das Projekt überhaupt losgeht. Aber was wäre, wenn Ihnen jemand diese initiale Auslese abnimmt?
Erfolgreich outsourcen mit Nearshoring.io
Der beste Weg, erfolgreiches IT-Outsourcing nach Polen zu betreiben, ist die Unterstützung durch einen Vermittler vor Ort.
Nearshoring.io arbeitet seit vielen Jahren mit hochqualifizierten IT-Agenturen in Polen zusammen und ist darauf spezialisiert, Firmen aus der DACH-Region bei der Auswahl eines passenden Partnerunternehmens zu begleiten: vom ersten Kontakt bis zum erfolgreichen Abschluss!
Unser Leistungsversprechen
Basierend auf Ihrem Anforderungsprofil wählen wir mehrere Anbieter aus unserem Netzwerk aus. Sie entscheiden, wen Sie kennenlernen möchten, und wir fahren mit Ihnen zum gegenseitigen Beschnuppern nach Polen.
Die Arbeit an Ihrem Produkt, die Zusammenarbeit mit Ihrem neuen agilen Scrum Team und/oder das Consulting kann in dem Moment starten, in dem Sie sich für einen Anbieter entschieden haben (mehr Informationen über den Ablauf bei Nearshoring.io).
Sie gehen nicht in finanzielle Vorleistung und zahlen auch keine Vermittlungsprovision. Wir setzen Ihren Nearshoring-Vertrag nach europäischem Recht auf und Sie zahlen die Entwicklungsstunden bzw. Personalkosten, die unser Partner für Ihr IT-Projekt investiert.